Alchimie: Heilmittel

Antidot

Gruppe: Spagyrik

Beschaffung: 25D/9

Rezeptur: 1 Blüte vom Schwarzen Lotos, 1 Liter geharzter Wein, 1 Gran Tulmadron, der Giftzahn einer Nesselviper, das Weiße eines Storcheneis, 5 Unzen Menchalsaft, 7 Blätter Belmart, 1 Unze Zinnober

»Eine einfache Mixthur, beruhend auf der Versterkung von Menchals und Bellmarts Wirkung. Kleide dich bei der Herstellung tunlichst in Schurz, Handschuh und Maske.

Zuvörderst entfern den Staub aus dem Lotos und gib ihn in den Wein, die Bletter heb jedoch auf. Tu auch das Tulmadron und den Zahn der Viper hierbei und laß es sieben Stunden dunckel und warm stehen. Derweil entnimm das Weiße des Eies, ohne das Gelbe zu verletzen und verrühr’s im Menchalsafte. Zerreib nun die Bellmartbletter mit dem Zinnober in deinem Mörser und misch es gut und gib’s zum Safte. Verschließ das Gefeß gut und schüttle es zwölfmal unter Ausrufung aller Götter Namen von Nord nach Süd. Laß es nun stehen, bis dass die sieben Stunden vorüber sind, und gibs zum Weine. Jetzt muß die Mixthur aufs Feuer aus glühenden Kohlen und hier in der Retort schmoren, bis dass du eine Unze Destillats
— nicht mehr und nicht weniger — erhalten hast. Dies Destillat mag sich wohl der Jahre 3e halten und viele Gifte bannen.«
— Pheredonios Melenaar, Die Macht der Elemente, Zorgan, ca. 700 BF

Labor: Hexenküche

Probe: +5 / +4

Wirkung:
M: 1, 3, 12, 18, 19, 24, 33, 35
A: Keine direkte Wirkung, der Genuss bildet jedoch Abwehrkräfte gegen Schwarzen Lotos, so dass das Opfer – wenn es die momentane Vergiftung überlebt – in Zukunft durch Schwarzem Lotos nur noch 4 SR lang je 1W+1 SP erleidet.
B: Stoppt die Wirkung von Giften bis zur 2. Stufe.
C: Stoppt die Wirkung von Giften bis zur 4. Stufe.
D: Stoppt die Wirkung von Giften bis zur 9. Stufe.
E: Stoppt die Wirkung von Giften bis zur 15. Stufe.
F: Stoppt die Wirkung aller Gifte innerhalb von 1W6 KR.

Verbreitung: 5, es existieren viele modifizierte Varianten

Merkmale: klare Flüssigkeit, alkoholischer Geruch

Haltbarkeit: 2W6+30 Monate

Preis: etwa 50 Dukaten, größere Bandbreite bei bestätigter Qualität (zwischen 10 und 200 Dukaten).

Meisterhinweise: Da sowohl Schwarzer Lotos als auch Tulmadron in den meisten Reichen Aventuriens zu den verbotenen Giften gehören, experimentieren Alchimisten gerne mit alternativen Giften wie Drachenspeichel oder Arax, versuchen die Wirkung von Belmart und Menchal zu potenzieren (was insgesamt jedoch bislang stets schwächere Mittel zutage gebracht hat) oder mischen Hiradwurz bei (der auch ein zunehmend verbreitetes Substitut für Belmart ist). Dagegen gibt es durchaus Erfolge bei spezialisierten Antidoten, die beispielsweise nur gegen Schlangengifte wirken (oft auf Hiradwurz-Basis).

Antidote auf Tulmadron-Basis wirken bei Zwergen und anderen Personen mit dem Vorteil Resistenz oder Immunität gegen mineralische Gifte oder speziell Tulmadron übrigens um eine Qualitätsstufe schlechter (wobei A nicht auf M abfallen kann), gegen Bannstaub sind gegen gewöhnliche Gifte wirkende Antidote allgemein wirkungslos.

Furchtlos-Tropfen

Gruppe: Spagyrik

Beschaffung: 10D/12

Rezeptur: 5 Stein Holzkohle, 2 Karat Blutachat, 1 Skrupel Schwefel, 3 Schank Salzwasser, 1 Unze Ilmenblatt-Harz, ein Büschel Haare vom Fell eines Vielfraßes, ein paar Tropfen Quellwasser.

»Grabe ein Loch in den Boden und entzünde ein Feuer. Zerstoße den Achat in Splitter und mische die Bruchstücke zusammen mit dem Harz in die rauchende Holzkohle. Stelle einen Kessel in die Grube, gefüllt mit Salzwasser und rühre den Schwefel hinein. Das Wasser wird schäumen und Blasen werfen. Decke die Grube zu, dass nur ein kleines Loch verbleibt und öffne es nur, um Kohle nachzulegen. Wenn die Nacht am tiefsten ist, rühre die Haare in den Kessel. Nur wenn Du das Tier mit bloßen Händen erlegt hast, verfärbt sich der Trunk schwarz. Decke es zu und warte, bis die Kohle verkohlt ist. In den Kessel gebe einige Tropfen frisches Quellwasser und rühre, bis sich das Wasser mit den Klumpen vermischt hat. Diesen Trank flöße nun einem schwachen Krieger ein, er wird den Mut eines Bären spüren.«
— Transkription aus dem Orkischen

Labor: archaisches Labor

Probe: +3 / +3

Wirkung:
M: 1, 4, 17, 21, 37
A: Der Anwender fühlt für einen Tag leichte Zuversicht. Eine Probe, die unter Einfluss einer schlechten Eigenschaft verfehlt wurde, darf wiederholt werden oder eine anstehende Probe, die unter Einfluss einer schlechten Eigenschaft stehen wird, darf zweimal abgelegt werden, das bessere Resultat zählt.
B: Eine Schlechte Eigenschaft nach Wahl des Anwenders, die als Angst gilt, sinkt für eine Spielrunde um die Hälfte, eine auf Grund der Angst kürzlich misslungene Probe darf wiederholt werden.
C: wie B, jedoch für eine Stunde
D: wie C, jedoch wird die Schlechte Eigenschaft komplett unterdrückt
E: Wie D, außerdem sinken alle anderen Schlechten Eigenschaften, die als Ängste gelten, um die Hälfte.
F: Alle Schlechten Eigenschaften, die als Ängste gelten, sind für die Wirkungsdauer einer Stunde ausgeschaltet. Der Anwender erhält außerdem MU +3 und bekommt den Nachteil Impulsiv.

Verbreitung: 4

Merkmale: salzige rotbraune Flüssigkeit

Haltbarkeit: 1W3+3 Monate

Preis: um 20 Dukaten

Meisterhinweise: Hexen ersetzen das beruhigende Ilmenblatt bisweilen durch eine Alraune und den Zauber ÄNGSTE LINDERN, dies gilt als optimierende Substitution.

Heiltrank

Gruppe: Spagyrik

Beschaffung: 5D/14

Rezeptur: der Schwanz einer beliebigen Eidechse, 1 Skrupel Gold, 1 Arganwurzel oder 1 Bund Wirselkraut, 10 Unzen Morgentau

»Zuvörderst nimm alle festen Zuthaten, den Dechsen-Schwanz wohlweislich getrucknet, und zermahl sie all und einzeln zu einem feinen Staube. So du eine Arganwurz hast, zerschneide sie nun in Scheiben von eines Pergamentes Dicke. So du Würsel hast, flicht ihn zu einem Netze von der Größe des Gefeßes, welches du zur Herstellung zu verwenden gedenkst. Mische nun die Steube miteinand und füll das Gefeß mit einer Lage desselben, auf welches du eine Lage der Argan oder des Würsels heufst, gefolgt in selbiger Reihe von Staub und Kraut, bis dass das Gefeß voll. Schütte nun den Morgenthau darüber und bedeke alles mit einem blauen Tuche.

Lasse nun das Gefeß stehen, wo es warm ist und rühr es nicht an bis zum siebten Tage, seih die Flüssigkeit ab und bewahr sie ohne Licht, so erhält sie sich wohl 2 Jahre und wird dir augenblicklich Gesundheit wiedergeben.«
— Pheredonios Melenaar, Die Macht der Elemente, Zorgan, ca. 700 BF

Labor: archaisches Labor

Probe: +2 / +1

Wirkung:
M: 1, 3, 5, 18, 19, 21, 22, 24, Gebräu erzeugt 2W6 SP bei heftigem Erbrechen
A: Der Anwender regeneriert augenblicklich 1W6 LeP, erleidet jedoch eine leichte Sinnestrübung (KL, GE –1 für 1 Stunde).
B: augenblickliche Regeneration von 1W6+2 LeP
C: 2W6+4 LP
D: 3W6+6 LP
E: Alle LP
F: Der Trank bringt 3W6+25 LeP zurück, auch über das Maximum hinaus, neutralisiert jedoch die Wirkung aller anderen alchimistisch-magischen Tränke, Gifte und Elixiere für eine Woche (also auch alle weiteren Heiltränke, die innerhalb der nächsten Woche genossen werden).

Verbreitung: 7; Dutzende verschiedene Rezepturen

Merkmale: klare Flüssigkeit mit erfrischendem Geruch

Haltbarkeit: 1W6+20 Monate

Preis: ab 10 Dukaten; bestätigte Qualitäten erzielen Preise von bis zu 2 Dukaten pro LeP.

Meisterhinweise: Melenaars Anleitung für die Bereitung des Heiltranks – gewiss eines der bekanntesten alchimistischen Wundermittel – mag zwar die verbreitetste und meist verwendete sein, keinesfalls aber die einzige. Es kursieren zahllose Varianten, auch mit Unterstützung durch Zauberei, teils auf Basis von verschiedensten Substituten, oft aber auch völlig unabhängige Rezepturen mit besserer, weitgehend identischer oder auch schlechterer Wirkung. In Südaventurien etwa ist eine vollständig substituierte und ebenso wirkungsvolle Variante auf Basis von Storchen- oder Ibisfedern, Diamantstaub, Roter Pfeilblüte und frisch gekeimten Knoblauchzehen zunehmend verbreitet.

Wunden werden durch den Heiltrank ebenfalls geheilt: Für je 7 gewonnene LeP wird eine Wunde gestrichen – falls Sie mit Trefferzonen spielen werden Regionen bevorzugt behandelt, die die größte Summe an Wunden erhalten haben.

Pastillen gegen Erschöpfung

Gruppe: Spagyrik

Beschaffung: 5D/11

Rezeptur: eine halbe Handvoll von der Nachgeburt einer Frau im Kindbett, 6 Unzen Pferdeschweiß, 5 getrocknete Blätter Gulmond, mehrere Steineicheln, 2 Flux Yagan-Öl

»Zuvoerderst gebet die Nachgeburt in ein kleines Schælchen, roestet’s bis sie trocken ist und entflammet’s mit einem Feuerfunken.

Sind die Flammen erloschen, vermenget’s, was bleibt, mit dem Roszschweisz und broeselet den Ghoulmond mit hinein.

Tuet’s in den Autoklav und kochet’s, bis es blau werdet und alles darin zerfallet. Derweil enthauptet und zerstoszet die Eicheln zu Staube. Nehmet die Essenz aus dem Autoklav und lasset’s erkalten.

Drauf destillieret draus 49 Tropfen, vermischet’s mit dem Yaganoel und gebet ausreichend Eichelpulver zu, um drei grosze Pastillen draus zu drehen. Gut bewahrtet, wirken’s ein halbes und ein viertel Jahr.«
— Kleiner Paramanthus, Abschrift der Anatomischen Akademie zu Vinsalt von etwa 800 BF

Labor: Hexenküche

Probe: +4 / +4

Wirkung:
M: 1, 2, 3, 4, 6, 9, 13, 14, 18, 19, 21, 22, 24, 25, 33, 34
A: Außer einem gewissen Wohlbefinden keine Wirkung (d.h.

normale Regeneration von AuP und Abbau von Erschöpfung, allerdings geringere Auswirkungen störender Einflüsse)
B: Der Anwender regeneriert in der nächsten Spielrunde 1W6 AuP zusätzlich.
C: Für 1W6 SR jeweils Regeneration von 1W6 AuP zusätzlich sowie Abbau von 1 Punkt Erschöpfung.
D: Für 1W6+2 SR jeweils Regeneration von 1W6 AuP zusätzlich sowie Abbau von 1 Punkt Erschöpfung.
E: Innerhalb der nächsten 7 SR regeneriert der Anwender sämtliche AuP und baut jegliche Erschöpfung ab.
F: 1W6+6 SR jeweils Regeneration 1W6+2 AuP zusätzlich (sowie Abbau von 3 Punkten Erschöpfung je SR), auch über das Maximum hinaus, doch fühlt sich der Anwender am nächsten Tag sehr geschwächt: Alle Aktionen kosten das Doppelte an AuP, Erschöpfung steigt ebenfalls doppelt so schnell.

Verbreitung: 6

Merkmale: dunkelblaue Pastillen mit bitterem Geschmack und steckendem Geruch

Haltbarkeit: W3+7 Monat(e)

Preis: etwa 10 Dukaten für drei Pastillen

Meisterhinweise: Anstelle des Pulvers zerstoßener Eicheln kann fast jedes andere Bindemittel verwendet werden, beispielsweise Mehl oder Zucker.

Prophylaktika, vorbeugende Gegengifte (am Beispiel Kukris)

Gruppe: Spagyrik

Beschaffung: 18D/4

Rezeptur: 12 Früchte vom Goldregen, 3 Unzen Menchalsaft, 1 fauliger Knoten von den Ranken der Mirhamer Seidenliane, 1/2 Unze Quecksilber, 1 Schank Mohaska, der Absud aus einem Moosballen Olginwurz

»Bereitung des Prophylacticums gegen Kukris: Die Goldregenfrüchte in eine Pfanne geben und über dem Feuer ausglühen lassen, bis nur noch Asche bleibt. Vorsicht vor den dabei entstehenden giftigen Dämpfen. Die Reste dann mit dem Menchalsaft verrühren. Den Knoten der Seidenliane in einem silbernen Mörser zerstampfen und mit dem Quecksilber verrühren. Mit dem Mohaska aufgießen. Dies dann im Autoklav verkochen und stehen lassen, bis alles braungrüne Farbe hat, und daraus zwölf Flux destillieren. Beide Mittel zusammen in einen Cucurbit mit Helm geben und in den Athanor setzen. Diesen drei Tage heizen.

Der Mixtur dann den Olginsud untermischen und daraus sieben Flux destillieren.«
— aus der privaten Rezeptursammlung von Horun dem Giftfürsten, Al’Anfa

Labor: Alchimistenlabor

Probe: +7 / +7

Wirkung:
M: 1, 2, 3, 6, 9, 13, 14, 18, 19, der Anwender erleidet den halben Schaden des Giftes, gegen welches das Prophylaktikum eigentlich wirken soll (bei alchimistischen Giften in mehreren Abstufungen entsprechend Qualität B), das evtl. ebenfalls eingenommene Gift wirkt zusätzlich.
A: Die Symptome des innerhalb der kommenden 6 Stunden eingenommenen Giftes äußern sich nur stark abgeschwächt, die Schadenswirkung des Giftes entfaltet sich erst nach der doppelten Zeit, aber ungemindert.
B: Die Resistenzprobe gegen das Gift ist in den folgenden 3 Stunden um 3 Punkte erleichtert.
C: desgleichen, 6 Punkte
D: desgleichen, 12 Punkte
E: Die Resistenzprobe ist um 17 Punkte erleichtert; erfolgt innerhalb der nächsten 6 Stunden jedoch keine Einnahme des entsprechenden Giftes, setzt eine Vergiftung durch das Prophylaktikum ein, die den halben Schaden des Giftes verursacht, gegen welches das Prophylaktikum eigentlich wirken soll (bei alchimistischen Giften in mehreren Abstufungen entsprechend Qualität B).
F: desgleichen, 22 Punkte und voller Giftschaden (bzw. Qualität D bei alchimistischen Giften)

Verbreitung: 4 (vor allem in Al‘Anfa, Mengbilla, Fasar und Vinsalt erhältlich)

Merkmale: klare, gelbe Flüssigkeit mit leicht fauligem Geruch

Haltbarkeit: W3+4 Monate

Preis: um 35 Dukaten

Meisterhinweise: Vor allem in den Städten der Giftmischer sind spezialisierte Gegengifte anstelle eines normalen Antidots verbreitet (siehe auch dort), die bereits vor einer potentiellen Vergiftung eingenommen werden. Da zu ihrer Bereitung eine geringe Dosis des Gifts, gegen welches das Gegengift wirken soll, oder aber die Vorstufe dessen (um beim Beispiel Kukris zu bleiben: jenes Gift wird aus den fauligen Knollen der Mirhamer Seidenliane gewonnen) vonnöten ist, ist die Einnahme aber nicht immer ganz risikolos.

Das hier vorgestellte Prophylaktikum gegen Kukris soll Ihnen nur als Beispiel für eigene Gegengifte dienen. Orientieren Sie sich in der Wirkung an der obigen und passen Sie die Boni auf die Resistenzprobe entsprechend an, wenn es sich um ein schwächeres oder stärkeres Gift handelt – der Bonus der Qualität D entspricht der Stufe des Giftes; bei Qualität F ist auch der zusätzliche Zuschlag +10 enthalten, so dass eine einfache KO-Probe genügt, um unbeeinflusst von der Vergiftung zu bleiben. An Zutaten werden neben einem Hauch des Giftes häufig die Widerstandskraft stärkende Mittel (aber auch Zwergenspeichel oder Mungoblut) oder Kräuter gegen Vergiftungen verwendet (etwa Nothilf gegen Tulmadron oder Hiradwurz gegen Schlangengifte, mit dem REVERSALIS-Zauber wird ebenfalls experimentiert), ebenso Pflanzen zur Linderung der Symptome der jeweiligen Vergiftung. Auch Quecksilber findet häufig Anwendung, da ihm nachgesagt wird, es verwandle das Gift in ungiftige Substanzen, während Tonerde Giftstoffe binden soll.

Pulver des klaren Geistes, ein Anti-Narkotikum

Gruppe: Spagyrik

Beschaffung: 8D/14

Rezeptur: 5 Blätter Gulmond, 1 Wirselkraut, 1 zusätzliche Alraune, 1 Karat Amethyst, 12 getrocknete Rosenblüten in den Farben weiß, rot, rosa und gelb, 5 Schank Zuckerwasser, EIGENSCHAFTEN WIEDERHERSTELLEN

»Bereite das Wasser und erhitze es, bis es Blasen wirft. Gebe den Gulmond, das Wirselkraut und die Rosenblüten hinein und koche den Saft aus. Nach 100 Herzschlägen schöpfe die Blätter heraus und träufle den letzten Rest Flüssigkeit aus ihnen in eine Schale, in der die geschälte Alraun liegt. Wirke den stärkenden Spruch und reibe dann die Zauberwurzel in den Kessel, vorsichtig beobachte, wie der Sud die Farbe von grün zu rot und zu rosa wechselt. Stoppe, sobald dies geschehen, und erhitze es erneut.

Gib in den kochenden Kessel dann den Amethyst und lasse es so lange auf dem Feuer, bis die Flüssigkeit vollständig vergangen ist.

Kratze das Pulver aus dem Kessel, doch lasse den Alraunrest zurück.

Auch den Amethyst werfe fort, denn er hat nun seine Farbe verloren und ist wertlos.«
— Rezeptur eines westaventurischen Hexenzirkels

Labor: archaisches Labor

Probe: +3 / +2

Wirkung:
M: 1, 2, 7, 18, 20
A: Erschwernisse, die auf Grund eines Rauschmittels erzeugt werden, sinken um 1.
B: Wie A, zusätzlich wird die Dauer eines Rausches halbiert.
C: Desgleichen, die Stufe eines Rauschmittels wird um 1 gesenkt (und die verminderten Auswirkungen und die Dauer zur Grundlage der Berechnungen).
D: desgleichen, zwei Stufen
E: Die Wirkung eines Rausches endet in 1W20 Kampfrunden.
F: Der Anwender wird sofort von allen Rauschzuständen befreit, doch nur, solange er fortan abstinent lebt. Die Einnahme eines weiteren Rauschmittels lässt den alten Rausch wieder auftreten – regeltechnisch wird die Stufe des Rauschmittels um 1 erhöht. Bei nicht alchimistischen Rauschzuständen (z.B. durch Alkohol) erhöhen sich Probenerschwernisse um +2.

Verbreitung: 4

Merkmale: körniges Pulver mit süßem Aroma

Haltbarkeit: 1W6+3 Monate

Preis: etwa 15 Dukaten

Meisterhinweise: Die größte Schwierigkeit ist, während eines Rauschzustandes das Pulver einzunehmen. Waldmenschen haben Erfolge mit trichterförmigen Blasrohren erzielt, so dass das Opfer das Pulver unabsichtlich durch die Atemwege aufnimmt. Das Pulver ist zudem in Wasser löslich.

Restorarium

Gruppe: Spagyrik

Beschaffung: 60D/3

Rezeptur: 1/2 Schank Theriak, 1 Skrupel Goldstaub, die Haut einer Schlange, 1 zusätzliche Alraune, 1 Schank Brabaker Vitriol, 1 Unze Tran; BALSAM SALABUNDE

»Nimm eine Alraun, welche über zwei Beinstrünke und zwei Armwurzeln verfüget. Lege sie in das Vitriol und nimm sie nach 100 Herzschlägen wieder heraus, wenn sie bereits halb zergangen ist.

Sprich sodann den BALSAM darüber und sieh, wie sich die Haut der Mandragora wieder verfestigt. Gebe die grüne Lebensessenz in die gut gekühlte Retorte und stelle sicher, dass auch der Alembic mit Eiswasser gekühlt wird. Reibe die Schuppen der Schlangenhaut in die Retorte, gib das Gold und die Alraun hinzu und erhitze die Retort.

Doch lasse sie nicht zu heiß werden, das Theriak darf nicht offen dampfen, sondern langsam zergehen. Du erkennst die richtige Temperatur, wenn die goldenen Körner an der Oberfläche schwimmen.

Nimm vom Destillat die ersten zwanzig Tropfen. Mit ihnen rühre eine Salbe an, die gar Tote zum Leben erwecken kann. Doch zähle weder zu wenig noch zu viel, das Ergebnis ist unvorhersehbar!«
— Rezeptur von Magistra Sylphoria, Paavi 1031 BF

Labor: Alchimistenlabor

Probe: +6 / +3

Wirkung:
M: 1, 2, 8, 11, 15, 29
A: Die nächste KO-Probe zur Wundheilung ist um 3 Punkte erleichtert. Es werden 1W6 Punkte verlorenes Sikaryan in der nächsten Ruhephase regeneriert.
B: Körperteile mit einfachen Wunden werden geheilt. Als ‘Nebenwirkung’ werden 2W6+3 LeP geheilt (keine weitere Wundheilung durch den LeP-Gewinn). Sikaryan-Gewinn: jeweils 1W6 Punkte in den nächsten 2 Ruhephasen.
C: Körperteile mit zweifachen Wunden werden geheilt. Nebenwirkung: 3W6+6 LeP. Sikaryan-Gewinn: jeweils 1W6 Punkte in den nächsten 3 Ruhephasen.
D: Körperteile mit dreifachen Wunden werden geheilt. Frisch abgetrennte Gliedmaßen wachsen wieder an. Nebenwirkung: 4W6+9 LeP. Sikaryan-Gewinn: jeweils 1W6 Punkte in den nächsten 4 Ruhephasen.
E: Alle Wunden werden geheilt, auch Körperteile, die mehr als drei Wunden erlitten haben. Frisch abgetrennte Gliedmaßen wachsen wieder an. Nebenwirkung: 5W6+12 LeP. Übersteigen dabei die LeP das Maximum, erhält der Anwender 1 permanenten LeP. Sikaryan wird komplett regeneriert.
F: wie E, nur heilen auch bereits ältere Amputationen wieder an. Skrupellose Anatomen experimentieren mit Gliedmaßen, die nicht vom Amputationsopfer selbst stammen.

Verbreitung: 3

Merkmale: grüne Salbe mit lichtreflektierenden Sprengseln

Haltbarkeit: etwa 3W6+3 Wochen

Preis: etwa 120 D

Meisterhinweise: Dieses hochwirksame Heilelixier wurde erstmals in Paavi gebraut und besitzt auf Grund der teuren Zutaten keine weite Verbreitung. Seine Fähigkeiten zur Heilung selbst schwerster Wunden und die Regeneration von totem Gewebe machen es sehr begehrt bei Feldscheren.

Schlaftrunk

Gruppe: Spagyrik

Beschaffung: 10D/10

Rezeptur: 1 Vierblättrige Einbeere, 10 Unzen klares Regenwasser, 2 Yagannüsse, 1 Bund Minze, 3 Blatt Gulmond, 1 Bund Kamille, 5 Rabenfedern, 1 Unze weißer Khômsand

»Thunlichst bei Madalicht herzustellen. Zerdrück die Beeren des Vierblatts und gib den Safft zum Wasser; zerhau die Nüsse und gib sie hinzu; zermahl die Minz, den Gulmond und die Kamill – welche du vorher allesamten getrucknet hast – und stell den gemeinsamen Staub ins Mondlicht. Nimm nun einen Tiegel aus lauterem Eisen und zerschneid die Federn jede mit sieben Schnitten hierhinein; fülle den Tiegel nun mit dem Sand, auf dass die Federn bedeckt sind und entfach darunter ein Feuer so heiß als du kannst.

Sobald sich auf dem heißen Sande schwarze Blasen zeigen, nimm den Tiegel schnell vom Feuer und zerstoß das noch heiße Gemeng in einem irdenen Mörser, vermisch es nun mit dem Kreuterstaube und lösch die noch warme Mischung mit dem Nuss- und Beerenwasser.

Stell alles wieder ins Mondlicht und warte bis der Tag dämmert, also wirst du eine Mixtur erhalten, welchselbige dir des Nachts Heil verschafft so du sie im nechsten Jahre verwendest.
— Pheredonios Melenaar, Die Macht der Elemente, Zorgan, ca. 700 BF

Labor: archaisches Labor

Probe: +3 / +1

Wirkung:
M: 1, 3, 9, 13, 14, 18, 21, 22, 24, 25, 33, 34
A: Erholsamer Tiefschlaf (Proben +3 gegen Störungen, aber auch gegen Aufweckversuche).
B: Regeneration von 1 zusätzlichen Punkt LE und AE während einer Schlafphase.
C: desgleichen, jedoch 2 Punkte
D: Verdoppelt die Regeneration von LeP und AsP und den Abbau von Erschöpfung.
E: Verdreifacht die Regeneration von LeP und AsP und den Abbau von Erschöpfung.
F: Alle verlorenen LeP werden über Nacht zurückgewonnen, jegliche Erschöpfung abgebaut und 4W6 AsP regeneriert, jedoch kann der Anwender in den nächsten 1W6 Nächten nicht erholsam schlafen, sprich: Er regeneriert während dieser Zeit nichts.

Verbreitung: 5

Merkmale: dunkelgrauer Sirup

Haltbarkeit: W3+10 Monate

Preis: um 20 Dukaten

Meisterhinweise: Als sinnvolle Substitution für die Rabenfeder gilt Schwarzer Mohn. Seltener und ein wenig teurer, aber nicht unbekannt ist eine abgewandelte Rezeptur mit Kairan (am Maraskan-Sund wird Elburumer Feuerschlick verwendet), Alraune und den Flügeln des Lotosfalters anstelle von Vierblättriger Einbeere, Yagan und Gulmond, die statt LeP und Erschöpfung die Regeneration von AsP verbessert. Die laut Grundrezept regenerierenden LeP werden stattdessen ebenfalls den AsP zugerechnet (Qualität F regeneriert somit die AsP um 4W6 über den Grundwert hinaus); es wird nur solche Erschöpfung regeneriert, die durch Verlust von Ausdauer beim Zaubern erhalten wurde.